Johann Melchor
von Diepenbrock
1798 - 1853
Der gotische Dom
Ein Wald von Säulen, schlank, wie deutsche Eichen,
Strebt himmelan; es wölben sich die Kronen
Zu hohen Hallen; Pflanzen aller Zonen
Umranken rings den Bau, den wunderreichen.
Die fromme Tierwelt zieht hinein, zum Zeichen,
Sie diene gern den Heilgen, die rings thronen,
Indes hinausgebannet die Dämonen
Als Ungetüm’ in hartem Dienste keuchen.
Wo sich der dunkle Säulenhain dem Lichte
Erschließet, schaut in glühndem Farbenglanze
Entzückt das Auge himmlische Gesichte.
Sagt, ist’s ein Zaubergarten, dieses ganze?
Das Paradies ist’s: ward’s durch Schuld zunichte,
So weiß die Andacht, wie sie neu es pflanze.
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von Diepenbrock
1798 - 1853
Der gotische Dom
Ein Wald von Säulen, schlank, wie deutsche Eichen,
Strebt himmelan; es wölben sich die Kronen
Zu hohen Hallen; Pflanzen aller Zonen
Umranken rings den Bau, den wunderreichen.
Die fromme Tierwelt zieht hinein, zum Zeichen,
Sie diene gern den Heilgen, die rings thronen,
Indes hinausgebannet die Dämonen
Als Ungetüm’ in hartem Dienste keuchen.
Wo sich der dunkle Säulenhain dem Lichte
Erschließet, schaut in glühndem Farbenglanze
Entzückt das Auge himmlische Gesichte.
Sagt, ist’s ein Zaubergarten, dieses ganze?
Das Paradies ist’s: ward’s durch Schuld zunichte,
So weiß die Andacht, wie sie neu es pflanze.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.