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Auf die Begebniß, mit dem Canaeischen Weiblein (2)
#1
Auf die Begebniß,
mit dem Canaeischen Weiblein


Ach seht die selbste Güt’ in Tyger-Haut verkleidet!
die bunten Mackel seyn, die harten Schröcke-wort:
wer hat je von dem Lamm ein Löw-gebrüll erhört?
sein selbstheit jetzt mehr Angst, als in dem sterben, leidet.

Viel leichter seine Macht, als seine Güt’, Er meidet.
Es wallet Lieb-bewegt das Herze fort und fort.
Die Hülff-Gewährung, ist des Höchsten willens-Port:
indessen er sein Herz mit Glaub- und Demut weidet.

Die Sonn, bedeckt sie schon ein Wölklein, dringt herfür
mit tausendfachen Pracht und aller Strahlen Zier.
Dein’ Himmel Güt kan ja nicht anderst, als umringen

Die erden unsrer Noht: wo müst sie sich hinschwingen?
wir sind von deiner Gnad umschlossen und bezirkt;
die, klar und regnend, uns Freud-Fruchtbarkeit stäts würkt.

 
An die Cananeische Glaubensheldin

Du kühne Kämpferin! laß nur den Muht nicht sinken,
halt bet- und nötend an! klopf’ hart an diesen Stein:
ein Gnaden-Fünklein wird unfehlbar seyn darein,
das wird, nach starken stoß, mit Freuden aus ihm blinken.

Du wirst nach Heiles-Safft aus diesem Felsen trinken.
Das Tieger, wird gar bald ein Pelican dir seyn:
der Mars, ein Venus Stern; Blitz-Donner, Sonnenschein,
Es kommt bereit die Zeit, Hülf, Raht, und That zu winken.

Hör, was er sagt; O Freud! er giebt, er giebt sich schon.
Vom unbesiegbaren, trägst du den Sieg davon.
O Weib dein Glaub ist groß! es soll dir diß geschehen,

was du hoch-hoffend dich zu mir jetzt hast versehen.
Ein Glaubens-Heldenstreich, erlegt die grösten zween:
GOtt, zu erbarmen sich; den Teufel, auszugehn.


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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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