31.08.2023, 16:00
Sonette aus dem Orient ( von 1864 )
Sydon und Tyrus
So rauschte wie ein Königsmantel, blau,
Das Meer, - ein goldner Saum der Dünensand –
Als Sydon noch, des Meeres Fürstin, stand
Und Schätze fernster Länder bot zur Schau.
Von Tyrus, das den stolzen Mutterbau
Beschämt’ und Alexandern widerstand,
Nun an dem kahlen, wellenförm’gen Strand
Nur wen’ge Hütten melden, ärmlich grau. –
Ich stand an einer Palme durrem Schaft
Auf einem Todtenacker, eingehegt
Von längst geborst’nen und zerfall’nen Mauern.
Vom Genjus der Geschichte hingerafft
Fühlt sich in ernstes Sinnen, tiefes Trauern,
Wer um den Glanz der Vorzeit ihn befrägt. -
.
Sydon und Tyrus
So rauschte wie ein Königsmantel, blau,
Das Meer, - ein goldner Saum der Dünensand –
Als Sydon noch, des Meeres Fürstin, stand
Und Schätze fernster Länder bot zur Schau.
Von Tyrus, das den stolzen Mutterbau
Beschämt’ und Alexandern widerstand,
Nun an dem kahlen, wellenförm’gen Strand
Nur wen’ge Hütten melden, ärmlich grau. –
Ich stand an einer Palme durrem Schaft
Auf einem Todtenacker, eingehegt
Von längst geborst’nen und zerfall’nen Mauern.
Vom Genjus der Geschichte hingerafft
Fühlt sich in ernstes Sinnen, tiefes Trauern,
Wer um den Glanz der Vorzeit ihn befrägt. -
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.