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Armer Mai
#1
Armer Mai

Du armer Mai, in rauhen Sturmeswettern,
Gleichst Romeo’s und Julia’s Geschick –
Ein einzig wonnevoller Augenblick,
Den Schicksalsstürme grauenvoll umschmettern.

Kaum kränzt der Baum mit Blüten sich und Blättern,
Kaum kündet milde Sonne Lenzesglück,
Kehrt schon des Winters Tyrannei zurück,
Die Sänger flieh’n mit allen Liebesgöttern.

Die Blüten sterben, ach zu früh erschlossen,
Ihr Duft verweht umsonst so süß ergossen,
Wie Liebe unerwiedert, ungenossen.

Lieblose Welt, soll dich denn nichts verschönen,
Verklären nicht mehr Blühen, Duften, Tönen,
Kann nur der Tod, grausame, dich versöhnen?


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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