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Emily Jane Brontë: Stanzas
#1
GB 
Emily Jane Brontë (1818 – 1848)


Stanzas

Often rebuked, yet always back returning
To those first feelings that were born with me,
And leaving busy chase of wealth and learning
For idle dreams of things which cannot be:

To-day I will seek not the shadowy region;
It’s unsustaining vastness waxes drear;
And visions rising, legion after legion,
Bring the unreal world too strangely near.

I’ll walk, but not in old heroic traces,
And not in paths of high morality,
And not among the half-distinguish’d faces,
The clouded forms of long-past history.

I’ll walk when my own nature would be leading:
It vexes me to choose another guide:
Where the grey flocks in ferny glens are feeding,
Where the wild wind blows on the mountain side.


Emily Jane Brontë (1818 – 1848)


Stanzen

Getadelt oft, tat ich mich nie entfernen
Vom ersten Fühlen, wie ich’s hatt’ als Kind;
Ließ mich nicht hetzen nach Besitz, noch lernen
Über Chimären, die nicht wirklich sind:

Heut such ich nicht die dunkelnden Regionen,
Deren Verwüstetheit ich mir erspar’.
Der Traumgesichter wachsende Legionen
Brächten mir diese Welt befremdlich nah.

Ich geh’! doch nicht auf alten Helden-Wegen,
Nicht in einem moral-bestickten Kleid,
Nicht Trug-Gestalten kommen mir entgegen,
Verwasch’ne Bilder aus vergangner Zeit.

Ich geh’! geleitet nur durch’s eigne Wesen,
Kein andrer Führer wird von mir gewollt:
Wo Herden, grau, in farn’gen Schluchten äsen,
Wo wild der Wind in Berglandschaften tollt.
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#2
Hallo Josef,

das ist ein schöner Text und deine Übertragung stimmig bis auf S 1. Dort heißt es mMn, dass das LI das Streben und Lernen sein lässt für das müßige Träumen, das nicht verwirklichbar ist oder sein kann.

Ich häng mal meine Fassung hintendran.


Oftmals gerügt, zogs mich doch stets zurück
zum Fühlen, das sich von Geburt an regt,
so ließ ich Wohlstandsstreben für das Glück
des Träumens, das im Alltag nichts bewegt.

Heut suche ich das Schattenland nicht auf,
da es zu öde ist und lebensfern.
Schatten und Schemen wispern dort zuhauf
mir Fremdes zu von einem dunklen Stern.

Ich gehe keinem Heldenpfad, mein Weg
folgt keiner hochgestochenen Moral,
noch halberreichter Ehre, deren Steg
zurück führt in Historie, grau und schal.

Ich folge dem was mir mein Wollen sagt,
- ihm nicht zu folgen drückte mich zu sehr -
zum Vieh auf Almen, wo der Sturmwind jagt
hinauf ins Hochland und ins Wolkenmeer.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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