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Edna St. Vincent Millay: Sonnets from an ungrafted tree 01
#3
Hallo Sneaky,

Ich Zeile 3 weiß ich nicht, ob der Unterschied so groß ist. Das hängt wohl vor allem davon ab, ob wir im Laufe des Zyklus noch mehr von ihm erfahren. Mein erster Gedanke war, daß es sich um einen Expartner handelt. Den Vater ihrer Kinder vielleicht. Aber es kann natürlich auch der eigene Vater oder Bruder sein. Da bist du mit deiner Lesart wohl auf der sicheren Seite.

In Zeile 5 ist die Satzstruktur etwas unübersichtlich. Vorne wie hinten nur Semikolon, da hatte hatte ich den Satzteil erstmal auf die zuvor angesprochenen Geranien bezogen. Vermutlich hast du aber auch hier Recht.

Wood=Holz: Das war wohl der leichtfertigste Fehler in diesem Text. Ich wollte die Stelle wohl übersetzen ohne den Text zuende zu lesen.

Richtig haarig wird es bei "creeping-jinny vine": Als zusammengesetzten Begriff habe ich es auch nicht gefunden und daher in seine Bestandteile zerlegt. Für "jinny" bieten aber auch umfangreichere Dix' nur "Dschin" an. Ich fand das gar nicht so abwegig, auch wenn das in der Deutschen Fassung etwas seltsam klingt.
Inzwischen bin ich aber zur Ansicht gekommen, daß die "creeping jenny" (Pfennigkraut) gemeint sein könnte. Das ist zwar keine Kletterpflanze, kat aber zumindest rankende Ausläufer, ähnlich wie etwa Lobelien.
Leider muß ich dafür auch die Traufe opfern; gemeint ist wohl die Stelle, wo das Tropfwasser aufkommt...

nicht leicht.... aber leicht könnte ja jeder.

Der Titel scheint mir noch etwas ungelek, wenn auch besser als eine wörtliche Übertragung "ungepfropfer Baum". Vielleicht muß man da noch etwas freier werden. Es scheint mir hier nicht um botanische Korrektheit zu gehen sondern um den Baum als Metapher für den kranken Mann.
Vielleicht

"Sonette von einem urwüchsigen Baum"

?


LG ZaunköniG


1

Nun kam sie wieder in sein Haus, sodaß
sie bei ihm blieb, bis er dem Tod erlegen,
doch liebte sie ihn nicht. Der Winterregen
zerpladderte das bunte Butterfass;
wo einst Geranien rot erblühend standen,
verrottet noch ein letzter Strunk. Verkohlt
knackt da ein dürrer Scheit. Sie geht und holt
noch Holz; die Beine rasch
die Stufen fanden
dort zwischen Haus und Stall; Sie sah durchnässt
wie sich das Pfennigkraut zerzausen lässt,
vor- und zurückgeweht, matt und
zerschlagen
(Und wie sich ein Beschürzter fröhlich mühte,
die Ärmel hochschob in den Frühlingstagen,
der säte, und schon sah die ferne Blüte).
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Edna St.Vincent Millay: Sonnets from an Ungrafted Tree 01 - von ZaunköniG - 03.07.2010, 09:02

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