30.01.2024, 10:21
Die Fackel des Eros
Ein Sonettenkranz (1918-1928)
Ich dank dir, daß du bist,
Daß du so lächelst, daß du blaue Augen
Und keine schwarzen hast!
Hebbel, Nibelungen
I.
Ich seh dich an und lerne, sanft besiegt,
an Knabengötter alter Mythen glauben.
Ich seh dich an, bis - wie Geschmack von Trauben -
mir deine Süße auf den Lippen liegt.
Von blonden Ringeln ungestümen Haares,
bis zur gewölbten Ferse deines Fußes,
vom Schreiten bis zum Nicken eines Grußes,
- stets nur Vollendetes, nur Wunderbares.
Von deines Mundes purpurnem Frohlocken,
von deines Blicks azurnem Glanz beglückt,
verströmt mein Schaun an dich all meine Kraft.
Ich knie, in mich gekauert und erschrocken,
und deine Helle findet mich gebückt
im tiefsten Dunkel meiner Leidenschaft.
.
Ein Sonettenkranz (1918-1928)
Ich dank dir, daß du bist,
Daß du so lächelst, daß du blaue Augen
Und keine schwarzen hast!
Hebbel, Nibelungen
I.
Ich seh dich an und lerne, sanft besiegt,
an Knabengötter alter Mythen glauben.
Ich seh dich an, bis - wie Geschmack von Trauben -
mir deine Süße auf den Lippen liegt.
Von blonden Ringeln ungestümen Haares,
bis zur gewölbten Ferse deines Fußes,
vom Schreiten bis zum Nicken eines Grußes,
- stets nur Vollendetes, nur Wunderbares.
Von deines Mundes purpurnem Frohlocken,
von deines Blicks azurnem Glanz beglückt,
verströmt mein Schaun an dich all meine Kraft.
Ich knie, in mich gekauert und erschrocken,
und deine Helle findet mich gebückt
im tiefsten Dunkel meiner Leidenschaft.
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Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.