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Lilith
#3
Lilith - Licht

I.

Du stehst am sichersten, wenn Du verstehst,
daß Dich die Schwerkraft trägt und nicht erdrückt.
Weil Du dich nur um Deine Wünsche drehst,
statt Deine Sehnsucht einfach hinzugeben;
Laß dich nur ziehen, und man überbrückt
gehoben jede Last, statt selbst zu heben.
Du darfst Dein Glück nicht fangen, denn es glückt
nur aus sich selbst heraus, läßt du es leben.
Ruh ganz in Dir, Lilith, und Du genest
von Deiner Suche, die dich selbst zerstückt.

Was Du auch suchst, gern hörtest oder sähst,
erfährst Du alles nur, wenn Du dich schenkst,
Als Gottheit, die du tausendfach zerstiebst
und tausendfach lebendig neu erstehst,
in jedem einzelnen Dich fühlst und denkst.
Lieb diese Welt, wie Du dich selber liebst.


II.

Verbrenne lichterloh und das astrale
Nachtgewölbe füllt dich aus, durchdringt
dich ganz, verfächert dich und die fraktale
Seele ordnet sich zu einer Welt.
Vergiß die Asche, die zu Boden sinkt,
die leere Hülle, die zu Staub zerfällt.
Du bist das Licht und jede Sphäre singt,
die du berührst. Die hohe Gottheit hält
das heiligste dir wach, und das Banale,
was dich in ungeliebten Alltag zwingt,

das ist nur ein Gefäß, die Opferschale,
Verschwendung, wenn du mit der Gabe geizt.
Empfang das Licht, jedoch mach dich bereit erst
dich selbst zu öffnen, spüre dich und strahle,
was dein Gefühl in jede Richtung spreizt,
und fürchte nicht daß du am Zwiespalt scheiterst.


III.

Du bist die erste nicht, die sich beklagt,
die um die Sehnsucht mit dem Himmel richtet,
nach dem du ewig und umsonst gejagt.
Dir bleibt noch eine weitre Ewigkeit.
Hast du den Schwarm von Sternschnuppen gesichtet?
Hast du dich nicht gefragt, von Zeit zu Zeit
warum man seinen Wunsch niemals berichtet?
Verlange nichts, mach dich erst selbst bereit.
Erkenn was schon von jeher in dir lag.
Nicht eine Schnuppe war dir je verpflichtet.

Sie töten auch Dämonen, wie man sagt,
doch siehst du nächstens einmal Sternenschnuppen,
gib auch nichts auf angebliche Gefährdung.
Sei Licht, und wenn ’s in deinem Schatten tagt
durchströmt ’s dir Herz, Hirn und die Fingerkuppen,
daß deine Flamme Luft braucht, wie auch Erdung


IV.

Wie Zunder, den man in die Flamme steckte,
einmal entzündet Licht und Funken spie:
Dein Glanz, der nichts erfordert, nichts bezweckte,
weil er die unverstellte Weite braucht,
für seine lichterfüllende Magie,
die Glut in neue Finsternisse taucht.
Das ist die Liebe, Lilith, und so wie
der erste Kuß, der Dir einst eingehaucht
in Dir gleich tausend neue Küsse weckte,
dort wo noch keiner war, entfaltet sie,

die Liebe, das Verborgene, Versteckte.
Zu geben, oder angenommen sein,
geliebt sein, oder ob Du selber liebst,
Die Flamme, die sich nach dem Höchsten streckte,
Die Glut, die Dich verzehrt, der helle Schein;
Es wird das selbe sein, wenn du dich gibst.


V.

Entwickle und entfalte deinen Plan
und die verschlungnen Pfade strecken sich.
Du selber bist das Ziel und auch die Bahn.
Du mußt nicht Hunger sein, du bist auch Nahrung.
Musik ist Klang, doch auch der Bogenstrich.
Leib-Seele: Das Gefäß zur Aufbewahrung,
doch auch der Inhalt. Nur was diesem glich
erkanntest du je an als Offenbarung,
drum leg den Maßstab an dich selber an:
Die lichte Gottheit, das bist du, bin ich.

Schick deine Sinne tiefer, himmelan
und selber wirst du dir entgegenlachen.
Wenn du dein Selbst-Verständnis so verbreiterst
wird dir so Sinn um Sinn bald aufgetan,
bis du erwachst zum ewigen Erwachen,
die Seele um den nächsten Kreis erweiterst.


VI.

Wenn du in immer neue Sphären drängst,
wend’ deinen Blick in jede Richtung. Scheue
auch nicht vor Fremdem auf, denn du empfängst
nur das, was dir entspricht: Sei’s Rat, sei’s Tat,
Empfindest du auch Zweifel, Angst und Reue,
Erkennst du Irrtum, Schuld; Das Resultat
ist nicht endgültig. Freude heg’ und Treue
und auf geht dir der Sinn wie reife Saat,
daß du durch Suche nur den Blick verengst,
drum fordre nichts, sei offen für das Neue.

Was willst du lernen, lieben, spür’n? Du denkst
du bist jahrtausendalt, erfahr’n; du bist
gemessen an der Ewigkeit noch sehr jung.
Laß nur den Weg die Schritte führ’n. Du lenkst
sie sicher auf dein wahres Ziel. Es ist
ein Schritt auf deinem Weg zur Engelwerdung.


VII.

Lieb diese Welt, wie du dich selber liebst,
und fürchte nicht, daß Du am Zwiespalt scheiterst,
daß Deine Flamme Luft braucht, wie auch Erdung.

Es wird das selbe sein, wenn Du dich gibst,
Die Seele um den nächsten Kreis erweiterst:
Ein Schritt auf Deinem Weg zur Engelwerdung.
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Lilith - von ZaunköniG - 30.01.2007, 19:48
RE: Lilith - von ZaunköniG - 30.01.2007, 19:49
RE: Lilith - von ZaunköniG - 30.01.2007, 19:50

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