3: Salamandra: Rose und Distel
http://www.sonett-archiv.com/forum/showt...hp?tid=590
Rose zählt im Garten Sonnenstunden,
wächst und blüht, bis sie ein Messer bricht,
wird in Totenkranz und Strauß gebunden,
spürt die satte Hagebutte nicht.
Distel blüht auf freier, lichter Heide,
reckt zum wind empor den Purpurschein,
wächst, gedeihet nur zur eignen Freude
und gebiert die Frucht, um frei zu sein.
Lieber will ich mit den Disteln schweben,
lieber frei sein hier in Gras und Wind
und mich selbst in Lust und Leid verlieren.
Will nicht unfrei wie die Rosen leben,
die so rasch im Strum zerbrochen sind
und die Betten toter Menschen zieren.
4: ZaunköniG: Rose
http://www.sonett-archiv.com/forum/showt...hp?tid=312
Zu leicht ergibt sich manche Braut dem Sinn,
der sich in kurzem Blütentraum verzehrt.
Der spät geborgne Schatz wird mehr geehrt,
als der nur zugefallene Gewinn.
So zeigt sich denn die Rose auch bewehrt;
und ist der erste Frühlingsblust dahin
hebt über alle sich die Herrscherin
als Edelste, Unnahbarste begehrt.
Doch bald! Wie wir der Königin in spé
und ihren Lockungen entgegenfliegen!
Versprach uns schon die Knospe das Bukett
ergibt sich nun die Rose, deren Glut
samt-seiden ihrem Dornenkranz entstiegen
erwartungsvoll in der Entfaltung ruht.
http://www.sonett-archiv.com/forum/showt...hp?tid=590
Rose zählt im Garten Sonnenstunden,
wächst und blüht, bis sie ein Messer bricht,
wird in Totenkranz und Strauß gebunden,
spürt die satte Hagebutte nicht.
Distel blüht auf freier, lichter Heide,
reckt zum wind empor den Purpurschein,
wächst, gedeihet nur zur eignen Freude
und gebiert die Frucht, um frei zu sein.
Lieber will ich mit den Disteln schweben,
lieber frei sein hier in Gras und Wind
und mich selbst in Lust und Leid verlieren.
Will nicht unfrei wie die Rosen leben,
die so rasch im Strum zerbrochen sind
und die Betten toter Menschen zieren.
4: ZaunköniG: Rose
http://www.sonett-archiv.com/forum/showt...hp?tid=312
Zu leicht ergibt sich manche Braut dem Sinn,
der sich in kurzem Blütentraum verzehrt.
Der spät geborgne Schatz wird mehr geehrt,
als der nur zugefallene Gewinn.
So zeigt sich denn die Rose auch bewehrt;
und ist der erste Frühlingsblust dahin
hebt über alle sich die Herrscherin
als Edelste, Unnahbarste begehrt.
Doch bald! Wie wir der Königin in spé
und ihren Lockungen entgegenfliegen!
Versprach uns schon die Knospe das Bukett
ergibt sich nun die Rose, deren Glut
samt-seiden ihrem Dornenkranz entstiegen
erwartungsvoll in der Entfaltung ruht.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.