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An Dulkamaren
#1
An Dulkamaren


Wie kan ich ohne Haß, dich, Dulkamara lieben,
du bitter-süße du? Bald bist du gar zu gut.
Bald, wenn ein schlechter Wahn ersteiget deinen Mut,
So steht mein naher Tod um deine Stirn geschrieben.

So lange hast du nun dies Spiel mit mir getrieben.
Sag', ob dir meine Pein denn also sanfte tut?
Ob dich mein Frohsein schmerzt; so weiß ich, teures Blut,
daß ich bei Lust und Not die Maße mehr muß üben.

Wär' ich, wie du gesinnt; so könnt' auch ich, wie du,
bei gleichem Mute sein inzwischen Müh' und Ruh,
inzwischen Leid' und Lust bei einem Herzen stehen.

So, weil ich standhaft bin, weichst du ohn’ Unterlaß.
Wie kann es anders sein? Ich muß zu Grunde gehen,
durch dich, gehaßtes Lieb, durch dich, geliebter Haß.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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