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Im Spiegel
#1
Im Spiegel


Die Liebesrede war gemach verklungen,
Wir ruhten Herz an Herz an trauter Stelle!
Und schweigend aus des Selbstvergessens Quelle
Trank ich, in Träume selig eingesungen!

Da fiel mein Blick, dem Wonnetraum entrungen,
Auf eines Spiegels blanke Silberwelle:
Und drin erblickt ich in kristallner Helle
Mich selbst mit ihr, umschlingend und umschlungen!

An mich geschmiegt sah ich die Blütenflocken
Des Busens, sah der Augen lichte Sonnen
Und niederwogend ihre schwarzen Locken.

So stand ich, ein Narziß, am Zauberbronnen
Der Schönheit und bestaunte, süß erschrocken,
Das sel’ge Wunder meiner Liebeswonnen!


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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