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Schein und Seyn
#1
Schein und Seyn

Ach, daß Leben und Liebe vergehen!
Das foltert so tief, das quälet das Herz!
Kosende Lüfte kommen und verwehen,
Und der grämliche Ernst verscheuchet den Scherz!

Darf im Lieben und Leben nichts dauernd bestehen?
Alles wandelt gräber- und himmelwärts;
Nichts vermag das Verlorne zu erflehen,
Selbst die Freude begräbst du mit Schmerz!

Der Liebe seliges Glück wird neu erblühen,
Wie es die flüsternde Ahnung verheißt;
Nur der Schmerz flieht wie trügrischer Schein!

In die ewige Heimath wird die Liebe ziehen,
Wo sie entsproß und der schaffende Geist,
Und die Liebe wird frey von Qualen seyn!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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