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Des Dichters Seele bebt in seiner Leier,
#1
Des Dichters Seele bebt in seiner Leier,
Und seine Zeilen sind mit Blut getränkt,
Wann er das müde Haupt zur Ruhe senkt,
Umwebt von zartem, dämmerhaftem Schleier.

Doch macht das Leid sein trübes Auge freier,
Das er in nebelweite Fernen lenkt,
Wenn er des Liedes blasser Süße denkt –
Wie Sterne glühn im abendlichen Weiher.

Ein schmerzliches, verzehrendes Betrachten,
Ein schwaches und unendlich müdes Schmachten ...
Und eine tiefe Wunde ist sein Herz.

Denn wie den andern, die im Staube kriechen,
Ist es auch ihm verhängt, dahinzusiechen,
Bis er die Schwingen wendet heimatwärts.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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